Verhaltenstherapie

Verhaltenstherapie

Die Verhaltenstherapie ist eine psychotherapeutische Richtung, die sich mit den biologischen und sozialen Bedingungen, dem Verhalten, den Kognitionen (Denken) und den Emotionen des Menschen auseinandersetzt. Dabei spielen individuelle Ziele, Bedürfnisse und Pläne eine Rolle.

Basis der verhaltenstherapeutischen Theorie sind wissenschaftliche Modelle aus unterschiedlichen Disziplinen wie zum Beispiel Psychologie, Neurologie oder Physiologie. Verhaltenstherapeutische Methoden werden aufgrund neuer Forschungsergebnisse ständig aktualisiert und erweitert, wobei großer Wert auf die empirische Überprüfung ihrer Wirksamkeit gelegt wird.

Psychotherapie ist immer individuell und speziell an die Bedürfnisse und Fragestellungen des/der Patient*in angepasst. Am Beginn eines typischen verhaltenstherapeutischen Prozesses steht meist die Diagnostik („Was habe ich?“) und die gemeinsame Erarbeitung eines individuellen biopsychosozialen Bedingungs- bzw. Erklärungsmodells („Wieso habe ich das?“). Anschließend geht es um die gemeinsame Definition von Therapiezielen und um eine darauf abgestimmte Therapieplanung („Was kann ich jetzt tun?“).

Neben den gemeinsam erarbeiteten Therapiezielen ist es ein zentrales Ziel der Verhaltenstherapie, zum Experten für die eigene vorliegende Problematik zu werden. Das heißt auch zu wissen woher das Problem kommt, was zu seiner Aufrechterhaltung führt, wie man damit umgehen kann oder was man dagegen tun kann. Verhaltenstherapie kann als „Hilfe zur Selbsthilfe“ verstanden werden und soll die Autonomie verbessern und stabilisieren.

Basis für einen erfolgreichen psychotherapeutischen Prozess bilden eine vertrauensvolle therapeutische Beziehung, eine entsprechende Motivation sowie regelmäßige Sitzungen.

Quellen: Parfy, E., Schuch, B. & Lenz, G. (2016). Verhaltenstherapie. Moderne Ansätze für Theorie und Praxis. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Facultas: Wien. www.oegvt.at